Mehr Reproduktionserfolg durch gesunde Kühe

September 25, 2020

Um eine Trächtigkeit zu erzeugen, sollte während der gesamten Laktation große Aufmerksamkeit auf das Wohlergehen und die Gesundheit der Tiere gelegt werden.

 

Der Weg zur Trächtigkeit beginnt weit vor der ersten Besamung. Es beginnt auch vor dem Start eines Synchronisations-Programms oder dem Beobachten des Brunstverhaltens durch ein Aktivitätssystem. Der Weg zur Trächtigkeit beginnt sogar noch bevor die Kuh in den Abkalbestall kommt.

ES BEGINNT VOR DER KALBUNG

Es ist kein Geheimnis, dass die Transitphase, das Frischmelker-Management und die allgemeine Herdengesundheit Schlüssel dafür sind, dass die Kuh ein profitables Mitglied Ihrer Herde wird. Nur die Kühe, die während der Transitphase und beim Abkalben die richtige Versorgung und Fütterung erhalten, haben die Chance, die nächsten 4-EVENT KÜHE Ihrer Herde zu werden. Eine 4-EVENT COW ist eine Kuh, die nur vier wichtige Ereignisse in ihrer Laktation aufzeichnet: 1-FRISCH2-BESAMT, 3-TRAGEND und 4-TROCKEN.

Natürlich treten während der Laktation einer Kuh auch Ereignisse wie Gruppenwechsel, Klauenpflege, Impfungen und Trächtigkeitsnachkontrollen auf. Aber wenn FRISCH, BESAMT, TRAGEND & TROCKEN die einzigen vier Hauptereignisse in der Laktation einer Kuh sind, gehört sie mit hoher Wahrscheinlichkeit zum profitablen Teil Ihrer Herde.

In diesem Fall werden wir uns die ersten drei Ereignisse FRISCH, BESAMT & TRAGEND, genauer ansehen. Sie werden feststellen, dass der richtige Start in die Laktation starken Einfluss darauf hat, wie gut Ihre Kühe durch die ersten drei großen Ereignisse kommen.

ZAHLEN LÜGEN NICHT

Wir wissen, dass die Reproduktionsleistung einer Kuh durch ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen in der Transit- und Frischmelkerzeit beeinflusst wird. Wir wollten wissen, in welchem Ausmaß. Also haben wir nachgeforscht.

Wir haben uns Gesundheits- und Reproduktionsdaten von 10.000 Kühen aus 3 verschiedenen Milchviehbetrieben aus den USA angeschaut. Auf den Betrieben liegt das Management auf sehr hohem Niveau und Krankheitsereignisse werden sehr genau dokumentiert.

Wir haben die Kühe der drei Betriebe in 3 Gruppe unterteilt. Wir teilten jede Kuh einer Gruppe zu, basierend auf der Anzahl der Krankheitsereignisse, die sie hatte – null, eins oder zwei und mehr. Betrachtet wurden die Krankheitsereignisse, die Zeit, Arbeit und Geld kosten – darunter fallen Frischabkalberkrankheiten wie Milchfieber, Nachgeburtsverhalten, Metritis, Labmagenverlagerung, Ketose und auch Mastitis.

Wir haben dann die Konzeptionsrate der Erstbesamung, die Gesamtkonzeptionsrate und die Pregrate ausgewertet. Die Ergebnisse sind in dem Diagramm dargestellt.

WENIGER EREIGNISSE BEDEUTEN EINE BESSERE FRUCHTBARKEIT

Der Trend ist leicht zu erkennen. Kühe ohne Gesundheitsereignisse haben eine bessere Fruchtbarkeit als Kühe mit einem oder zwei und mehr Gesundheitsereignissen.

Es ist auch wichtig, darauf hinzuweisen, dass mehr als 76% dieser Ereignisse in den ersten 30 Tagen in Milch stattfanden. Das zeigt die Bedeutung von Gesundheit und Wohlbefinden der Tiere während der gesamten Transit- und Frischmelkerphase auf ihre Fähigkeit, eine rentable 4-EVENT COW zu werden. Kühe, die einen optimalen Start in die Laktation, vor und nach dem Kalben, bekommen, werden viel eher frühzeitig BESAMT und nach nur einer Besamung als TRAGEND bestätigt.

Die Kühe, die gesunde, störungsfreie Transit- und Frischmelkerperioden hatten, wiesen im weiteren Verlauf 6% höhere Konzeptionsraten bei Erstbesamung auf, als Kühe mit nur einem Gesundheitsereignis und 10% höhere Konzeptionsraten bei Erstbesamung, als Kühe mit zwei oder mehr Gesundheitsereignissen. Das beweist das Offensichtliche – Kühe, bei denen keine Gesundheitsereignisse auftreten, insbesondere in den ersten 30 Tagen ihrer Laktation, können mit großer Wahrscheinlichkeit früher wieder besamt werden.

Welche Veränderung würden Sie vornehmen, um eine 10 % höhere Konzeptionsrate bei Erstbesamung zu bekommen?

FÜR DIE SKEPTIKER

Sie denken vielleicht, dass selbst eine Konzeptionsrate von 41% bei Erstbesamung und eine Pregrate von 27% in der Gruppe der Kühe mit 2 oder mehr Gesundheitsereignissen immer noch recht beeindruckend ist. Diese Zahlen basieren auf dem guten Management der Betriebe.

Es ist wichtiger, den Unterschied in der Reproduktionsleistung zwischen den Kühen mit mehreren und den gesunden, störungsfreien Kühen ohne Ereignisse zu erkennen. Ein Unterschied von 10% bei der Konzeptionsrate und 9% bei der Pregrate ist enorm!

Um noch einen Schritt weiter zu gehen, haben wir den jährlichen Durchschnitt der Pregrate für alle drei Herden berechnet. Dieser lag bei 32%. Das bedeutet, dass die Gruppe der Kühe mit mehreren Gesundheitsereignissen sogar noch eine 5% schlechtere Reproduktionsleistung aufweisen, als der Durchschnitt.

WAS KÖNNEN SIE MIT DIESEN INFORMATIONEN ANFANGEN?

Eine Kuh trächtig zu bekommen, beginnt lange vor der Besamung der Kuh. Wenn Sie Ihre Ziele in der Reproduktionsleistung nicht erreichen, dann arbeiten Sie mit einem vertrauenswürdigen Berater zusammen, um die Transitphase Ihrer Herde und die Gesundheit der Frischmelker zu analysieren.

Wenn Sie zu viele Krankheitsfälle bei den Frischmelkern haben, kostet dies weit mehr als Zeit, Arbeit und Geld für die Behandlung. Sie wirken sich auf die gesamte Reproduktionsleistung Ihrer Herde aus.

Erstellen Sie Strategien zum Management Ihrer Transitkühe und der Frischmelker, um eine bessere Reproduktionsleistung zu erzielen. Wenn die Gesundheit und das Wohlergehen der frischen Kühe im Vordergrund stehen, werden Sie mehr 4-EVENT KÜHE schaffen, die 1-ohne Probleme in die Laktation starten, 2-nur einmal besamt werden, 3-nach nur einer Besamung tragend bestätigt und 4-ohne andere Gesundheitsprobleme trocken gestellt werden.

Artikel von Ben Voelz, US Alta Premier Account Manager

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